Guten Abend Herr Mira

Besten Dank für ihre Nachfrage. Wir sind mit vielen tollen und nachhaltigen Erinnerungen wieder gut im «kühlen» Schweizer Alltag angekommen.

Wie sie wissen, war der Start in unsere Ferien aufgrund des annullierten Qatar Airways Fluges nicht gerade ideal. An dieser Stelle vielen Dank für die schnelle und unkomplizierte Anpassung unseres Reiseprogramms. Die Übernahme der zusätzlichen Hotelnacht in Hanoi wissen wir ebenfalls sehr zu schätzen. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, zwei Tage in Hanoi zu verbringen und dafür eine Nacht weniger in der Halong Bay. Nun gehe ich gerne etwas näher auf unsere Reise ein:

Allgemein

Uns haben Land und noch mehr die Leute sehr beeindruckt. Aufgrund der Geschichte des Landes könnte man vollstes Verständnis haben, falls die Vietnamesen gegenüber «Ausländern» etwas zurückhaltend wären. Doch das Gegenteil war der Fall und wir haben so viele offene, freundliche und interessierte Personen getroffen. Dank den Guides oder teilweise direkt in Englisch haben wir sehr interessante Gespräche führen dürfen und so mehr über Land und Leute erfahren. Was mir ebenfalls aufgefallen ist, dass die Vietnamesen sehr direkt sind. Im Gegensatz zu früheren Südostasien Reisen hatten wir nie das Gefühl, dass die Freundlichkeit und Herzlichkeit gespielt sind. Einzig unserem jüngeren Sohn, welcher mit seinen blauen Augen und blonden Haaren etwas hervorgestochen ist, wurde die «direkte» Art der Vietnamesen gegen Schluss (Mekong Delta) etwas zu viel. Dort wurde er viel «angestarrt » und angefasst und wir mussten ihn etwas in Schutz nehmen.

 

Norden

Im Norden waren wir mit Kien unterwegs, denn wir uneingeschränkt empfehlen können. Kien war nicht nur ein ausgezeichneter Guide, sondern auch unser persönlicher Fotograf. So durften wir viele ausgefallene und schöne Familienfotos mit nach Hause nehmen. Weiter haben wir sehr geschätzt, dass er auf unsere Bedürfnisse eingegangen ist, da wir hier ein paar Tage um die 40° Grad hatten. Wir haben unser Programm teilweise etwas früher/später gestartet oder haben die Ausflüge etwas abgekürzt.

Die Highlights im Norden waren für uns die Altstadt von Hanoi, die Ruderbootfahrten in Ninh Binh und Trang An, die Velotour in Tam Coc, sowie die Wanderung in Mai Chai. Von den Unterkünften können wir das La Siesta in der Altstadt von Hanoi sehr empfehlen.

Die Halong Bay ist wohl ein «Must See» bei jeder Vietnam Reise und auch das «schwimmende Hotelzimmer» war ein Erlebnis. Aufgrund des Massentourismus inkl. sehr viel Abfall in der Bucht werden wir sie aber das nächste Mal sicher auslassen. Uns hat die «trockene» Halong Bucht definitiv besser gefallen. Betreffend den Unterkünften muss man sich bei der Mai Chau Ecolodge bewusst sein, dass man das Abendessen aufgrund von fehlenden Alternativen fast dort einnehmen muss.

 

Mitte

Bereits bei der Ankunft in Hoi An haben wir uns in das «Städtchen» mit ihren vielen Lichtern «verliebt». Wir können nachvollziehen, wieso Hoi An für viele Touristen die schönste Stadt von Vietnam ist. Was wir nicht gewusst haben, dass die Vietnamesen ein verlängertes Wochenende hatten und deshalb sehr viel los war.

Unsre Highlight waren hier die Fischertour, der Kochkurs und der Besuch der Grabstätte in Hue. Was wir sehr geschätzt haben, dass sowohl auf der Fischertour, als auch beim Kochkurs sehr gut Rücksicht auf unsere beiden Jungs genommen worden ist. Auf der Fischertour konnten sie kleinere Netze auswerfen und im Kochkurs haben sie mit Hilfe der ganzen Gruppe Frühlingsrollen zubereitet. Von den Unterkünften können wir sowohl das Rivertown in Hoi An, als auch das EMM Hotel in Hue aufgrund ihrer zentralen Lage empfehlen, auch wenn es ausserhalb sicher noch schönere und bessere Hotels gegeben hätte.

Huy war unser Guide am letzten Tag in Hoi An und in Hue. Er hat seine Sache ebenfalls gut gemacht, auch wenn wir den Draht zu ihm am wenigsten gefunden haben. Was ich in Hue nicht empfehlen kann, ist die Velotour mit Kindern. Ich war gerade froh, dass meine Frau und unsere Kinder eine Pause brauchten und ich alleine unterwegs war. Nachdem wir die Velos in Empfang genommen haben, ging es erstmal fünf Minuten durch den dichten Stadtverkehr von Hue mit einigen grossen Kreuzungen. Als Erwachsener definitiv ein Abenteuer, aber für Kinder meiner Einschätzung nach definitiv zu gefährlich.

 

Süden

In Saigon hat uns Long am Flughafen abgeholt und die nächsten Tage begleitet. Mit Long hatten vor allem, aber nicht nur unsere Kinder viel Spass. Auch Long ist super auf unsere Wünsche eingegangen, so sind wir z.B. am letzten Tage nochmals ins Zentrum von Saigon gefahren, um letzte Einkäufe zu tätigen, obwohl eigentlich ein direkter Transfer zum Flughafenhotel vorgesehen war.

Auch der Süden war voller Highlights, angefangen mit Saigon, welche uns als Stadt sehr gut gefallen hat. Wir waren überrascht, wie viele grüne Plätze und Fussgängerzonen Saigon hat. Geschichtlich war der Besuch der Cu Chi Tunnels, welche auch gut mit Kindern besucht werden kann, sowie das Kriegsmuseum waren sehr eindrücklich. Wobei wir mit den Kindern nur die Ausstellung mit den Fahrzeugen besucht haben. Die weiteren Ausstellungen sind für Kinder aufgrund der Bilder nicht empfehlenswert.

Anschliessend stand die Saigon Food Tour auf dem Programm. Unser jüngster Sohn wollte zu Beginn nicht mit dem Motorbike mitkommen, weshalb Long ein Taxi für ihn und meine Frau organisiert hat. Als er dann gesehen hat, wie viel Spass es seinem grösseren Bruder gemacht hat, hat er beim ersten Stopp seine Meinung geändert und wollte dann auch mitfahren. Auch hier haben sich die Guides superflexibel gezeigt und fuhren mit dem Taxi zurück, um auch das dritte Motorbike zu holen. Sowohl die Erfahrung auf dem Motorbike, als auch der vorzügliche Streetfood hat uns begeistert und würden wir jedem Vietnamreisenden sehr empfehlen.

Unser Hotel in Saigon, das Silverland Yen Hotel können wir ebenfalls sehr empfehlen. Sehr zentral gelegen und sehr freundliche Hotelmitarbeitende.

Das Mekong Delta war ein krönender Abschluss etwas abseits der üblichen Touristenpfade. Hier wäre es noch toll gewesen, falls wir einen Floating Market hätten besuchen können. Leider scheint es keinen in der Nähe von Ben Tre zu geben.

Das sprichwörtliche Haar(e) in der Suppe haben wir dann tatsächlich in der Dusche unseres Bungalows gefunden. Diese haben den Abfluss verstopft und auch der Duschkopf war sehr unappetitlich (s.h. Bild im Anhang). Einfache Unterkünfte sind ok, aber gut gereinigt sollten sie sein. Ebenfalls haben wir hier eine Seife vermisst. Ansonsten haben auch wir uns bei der Familie Tran sehr wohl gefühlt.

Abschliessend vielen Dank für die Zusammenstellung der tollen und erlebnisreichen Vietnamreise. Sie wird uns in sehr guter Erinnerung bleiben.

Freundliche Grüsse

Oliver Würmli mit Familie