Die Reise hat uns sehr beeindruckt und äusserst gefallen

Teilnehmer: Familie Weiss (2 Personen)
Zeitraum: 3. – 25. Dezember
Programm: Hanoi – Ninh Binh – Hue – Hoi An – Ban Me Thuot – Saigon – Mekong Delta – Phu Quoc

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Sehr geehrter Herr Mira

Ganz allgemein kann ich schreiben: Die Reise hat uns sehr beeindruckt und äusserst gefallen. Sie hätte gerne zwei Tage länger dauern können (siehe unten bei «Saigon»). Auch die vier Guides (in Hanoi, Hoi An, Ban Me Thuot und Saigon) waren sehr gut gewählt; es waren unterschiedliche Persönlichkeiten, welche uns mit ihren Erzählungen und Unternehmungen das Land näher brachten.

Zu Hanoi
Das Hotel «La Siesta» ist sehr zu empfehlen, mitten in der Altstadt, sehr aufmerksames Personal, ein wunderbares Frühstück (z.B. Sushi :-) ); dann das Erlebnis Streetfoods, gleich zwanzig Schritte vom Hotel entfernt, auf niederen Plastikstühlen sitzend, und wunderbares Essen geniessend. Auch der Verkehr hat uns sehr fasziniert (überall in Vietnam). Es ist zwar ein scheinbar nicht zu überwindendes Chaos von nie enden wollenden Scooters und Autos, doch es gibt kein aggressives Fahrverhalten; man muss einfach mutig und vorausschauend auf die Strasse treten und alle nehmen Rücksicht aufeinander, man schwankt sich zwischen Motorrädern und Autos durch und ist bald auf der anderen Strassenseite. Noch eine Bemerkung zu den Fahrern: Sie sind sehr erfahren und äusserst korrekt durch den Stadtverkehr geschlängelt und über Land mit viel Vorsicht den wenigen Asphaltlöchern ausgewichen.
Der Besuch von Tempeln und Pagoden hat uns beeindruckt, doch über die ganze Reise verteilt, war dies für unser Geschmack etwas zu viel – überall noch eine religiöse Stätte anzuschauen. Doch das (kleine) Problem konnten wir gut lösen, indem wir auch mal dem Guide mitteilten, einen solchen Besuch nicht abzustatten, was immer problemlos ging.

Zu Nin Binh:
Wir haben hier die vorgesehene Velotour nicht gemacht, dafür sind wir mit einem Ochsenwagen durch das Dorf in der Nähe des Emeralda Resorts (gute Unterkunft, der Wein ist jedoch zu teuer – ein Glas kostet gleich viel wie in der Schweiz, etwa 8 Franken) chauffiert worden – eine hübsche Abwechslung. Leider war das Wetter an diesen Tagen nicht immer ideal, teilweise hat es geregnet oder in der Landschaft von Tam Coc lagen dichte Wolken, teilweise etwas neblig. So war hier von der eindrucksvollen Landschaft nicht so viel zu sehen – gefallen hat es uns trotzdem.

Zu Huế & Hoi An:
Die Zitadelle von Huế ist beeindruckend, auch der Tipp des Guides für das Abendessen in einem sehr typischen, einfachen vietnamesischen Restaurant war super. Die Reise über den Van Pass hat uns interessierte Personen der jüngeren Geschichte Vietnams sehr gefallen. Hoi An ist super. Wir hatten hier viel «Freizeit» (wollten nicht alle stadtbekannten Häuser im chinesisch-französischem Stil besuchen, eines genügte) und konnten einige unsere Stadttrips selber an die Hand nehmen. Dabei war der Shuttlebus des Boutique Hoi An Resort eine ideale Einrichtung. Hier ist das Erstellen von massgeschneiderten Schuhen und Kleidern ein Muss. Wer diese Gelegenheit nicht wahr nimmt, ist selber schuld. Die Ergebnisse sind perfekt gemachte Werke zu unschlagbaren Preisen. Drei Tage müssen für Hoi An einberechnet werden, wenn der Besuch in einer Schneiderwerkstätte sein soll. Von den vielen Angeboten an Tailors empfehlen wir «Yaly Couture» – vielleicht etwas teurer als andere, aber perfekte Bedienung, Ausführung und Lieferung. Der Ausflug mir dem Fahrrad zu den Reisbauern war ebenfalls ein Highlight, eine sehr fröhliche und kompetente, junge Tourleiterin.

Zu Ban Me Thuot:
Ban Me Thuot hat eindeutig weniger Touristen als andere von uns besuchte Orte in Vietnam – das war durchwegs spürbar, angefangen in unserer Unterkunft, welche viel mehr auf asiatische Leute ausgerichtet ist und das Englisch beim Personal nicht immer vorhanden ist. Diese Teil von Vietnam hat uns, vielleicht gerade deshalb, sehr gefallen. Ban Me Thout selber haben wir mit einigen selber durchgeführten Stadtrundgängen gut kennen gelernt – unter anderem auch den feinen vietnamesischen Kaffee – heiss oder kalt. Unser Guide hat uns auch noch einen Besuch in einen Civet-Kaffee-Betrieb ermöglicht. Etwas, das wirkliche Kaffeeliebhaber, wie es meine Frau ist, unbedingt gesehen und probiert haben muss. Vor allem die Reise durch die verschiedenen Landwirtschaftsprodukte in diesem Teil Vietnams ist sehr lehr- und aufschlussreich: Kaffee-, Pfeffer und Kautschukanbau wurden uns gezeigt und fachmännisch erklärt – das hat uns gefallen – wie auch der Wasserfall von Dray Nur, während die Bambusbrücke des Seropok-Flusses nicht unseren Erwartungen entsprochen hat. Es ist einfach ein Touristenort an dem man unter anderem eine, nur für die Touristen hergestellte Brückenlandschaft begehen kann. Auch das Elefantenreiten am Lak Lake würden wir nicht mehr machen, obwohl es gemütlich war.

Zu Saigon und Mekongdelta:
Auch hier kann die Unterkunft «Liberty Citypoint» sehr empfohlen werden; es liegt sehr günstig und hat eine kulinarische hochstehende Frühstücksauswahl (auch mit Sushi :-) ). Diese Metropole hat uns ebenfalls sehr beeindruckt und wir wären gerne, wie übrigens auch in Hanoi, gerne einen Tag länger dort gewesen und die Stadt noch auf eigene Faust besser kennen zu lernen. Die Führung zu wichtigen Orte im Zentrum von Saigon haben wir zu Fuss unternommen, das war ein guter Entscheid, die Stadt auf diese Weise kennen zu lernen. Speziell beeindruckt hat uns die Architektur des Unabhängigkeitspalastes, das Postgebäude, das Kunstmuseum (interessante moderne Werke zeitgenössischer, vietnamesischer Künstler), das Kriegsmuseum (für Menschen aus westlicher Kultur sehr sehenswert, weil hier ein Einblick von der «anderen» Seite gegeben wird – die vielen Fotos und Dokumente zum Vietnamkrieg in den 60er & 70er Jahren gehen jedoch an das Gemüt) und das Opernhaus. Dort haben wir am Abend auch eine Vorstellung der Artistengruppe Teh Dar besucht – eine Faszination aus der Verbindung von Akrobatik, Theater, Musik und Poesie. Ein weiterer Höhepunkt in Saigon war die abendliche Foodtour auf dem Soziussitz zweier junger Studenten. Wir haben neue Distrikte zu sehen bekommen, wunderbar gegessen und uns mit den beiden Leuten bestens unterhalten. Obwohl ebenfalls speziell für Touristen erstellt, ist der Besuch der Cu Chi Tunnels ein Muss. Eindrücklich erfährt man hier, wie der Vietkong den Krieg gegen die Amerikaner geführt hat.

Die Fahrt mit dem Privatboot auf dem Mekong war Entschleunigung pur – im Korbstuhl sitzen und die Landschaft langsam an sich vorübergehen zu lassen, was will man mehr? Auch die Bootscrew war sehr aufmerksam und wir haben mit der Leiterin einen ursprünglichen Dorfmarkt besucht. Da werden noch Schlangen und Frösche angeboten, die Fische werden lebendig gekauft, dann nach dem Kauf mit einer grossen Schere getötet und ausgenommen. Die Früchte und das Gemüse ist wunderbar geschichtet ausgestellt. Am liebsten hätten wir hier etwas gekauft und selber etwas gekocht.

Zu Phu Quoc:
Das Cassia Cottage ist ein sehr guter Ort um mehrere Tage ausspannen zu können: Grosse Zimmer, eine Aussendusche bei der man so richtig gerne unter der Regenbrause steht, sehr gutes Essen, gepflegter und aufmerksamer Service, Pool und das Meer vor den Augen. Das Hotel liegt sehr günstig – zu Fuss (dem Strand entlang oder auf dem Trottoir) kann man in nördlicher Richtung zum Hauptort der Insel, Dung Duong, gehen, den Nachtmarkt besuchen oder nach Süden in ein Restaurant Essen gehen.

Ich hoffe, Sie können aufgrund meiner Schilderungen die entsprechenden Schlüsse für zukünftige Reisen herauslesen und werde Sie, falls bei mir Anfragen zu einer Vietnamreise kommen, sehr gerne weiter empfehlen.

Mit freundlichem Gruss
Kurt Weiss